Der Rosenstrauch zu Hildesheim
1 AufrufeEs war einmal vor langer Zeit, als Ludwig der Fromme (778-840) zur Winterszeit in der Gegend von Hildesheim jagte. Während der Jagd verlor er sein mit Heiligtum gefülltes Kreuz, das ihm vor allem lieb war. Er sandte seine Diener aus, um es suchen zu lassen und gelobte, an dem Ort, wo sie es finden würden, eine Kapelle zu bauen.
Die Diener verfolgten die Spur der Jagd im Schnee und sahen bald aus der Ferne mitten im Wald einen grünen Rasen und darauf einen grünenden wilden Rosenstrauch. Als sie näher kamen, bemerkten sie, dass das verlorene Kreuz daran hing. Sie nahmen es und berichteten dem Kaiser, wo sie es gefunden hatten.
Sogleich befahl Ludwig, an dieser Stätte eine Kapelle zu erbauen und den Altar dahin zu setzen, wo der Rosenstrauch stand. Das geschah und bis auf die heutige Zeit grünt und blüht der “tausendjährige” Rosenstrauch – es handelt sich um eine Hundsrose (Rosa canina L.) rund um die Apsis des Domes (Teil des UNESCO-Welterbes) und wird von einem eigens dazu bestellten Manne gepflegt.
Diese Legende gibt es – im Laufe der Jahre immer wieder abgewandelt – in etlichen Variationen. Der “Hildesheimer Rosenstock” bzw. “Tausendjähriger Rosenstock” ist das sagenumwobene Rosengewächs an der Apsis des Hildesheimer Mariendoms und stand Pate für das Hildesheimer Wahrzeichen – die Rose.
Als Ludwig der Fromme Winters in der Gegend von Hildesheim jagte, verlor er sein mit Heiligtum gefülltes Kreuz, das ihm vor allem lieb war. Er sandte seine Diener aus, um es zu suchen; und gelobte, an dem Orte, wo sie es finden würden, eine Capelle zu bauen. Die Diener verfolgten die Spur der gestrigen Jagd auf dem Schnee, und sahen bald aus der Ferne mitten im Wald einen grünen Rasen, und darauf einen grünenden wilden Rosenstrauch. Als sie ihm näher kamen, hing das verlorene Kreuz daran; sie nahmen es und berichteten dem Kaiser, wo sie es gefunden. Alsobald befahl Ludwig, auf der Stätte eine Capelle zu erbauen, und den Altar dahin zu setzen, wo der Rosenstock stand. Dieses geschah, und bis auf diese Zeiten grünt und blüht der Strauch, und wird von einem eigends dazu bestellten Manne gepflegt. Er hat mit seinen Ästen und Zweigen die Rundung des Doms bis zum Dache umzogen.