Silberfund

Der Hildesheimer Silberfund

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Das Silberfunddenkmal mit Schrifttafel.

“Nicht jeder Schatz besteht aus Silber und Gold…” Jack Sparrow

Altes römisches Silbergeschirr, das außerhalb der kaiserlichen Grenzen gefunden wurde

Der Hildesheimer Schatz zählt zu den größten Silberbeständen aus der Zeit der Umwandlung der Römischen Republik in ein Reich.

Im Jahr 1868 wurden in der Nähe von Hildesheim, etwa 250 Kilometer von der Reichsgrenze am Rhein entfernt, etwa 70 Stücke an altrömischem Tafelgeschirr, meist aus der augusteischen Zeit, gefunden. Diese Ausstellung enthält galvanoplastische Kopien, die 1934 nach den silbernen Originalen hergestellt wurden, die im Zweiten Weltkrieg verloren gingen und wahrscheinlich zerstört wurden. Die Kopien aus dem Museo della Civiltá Romana zeugen von dem römischen Silbergeschirr, das als „Der Hildesheimer Schatz“ bekannt ist.

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Schrifttafel

Der Hildesheimer Schatz zählt zu den größten Silberbeständen aus der Zeit der Umwandlung der Römischen Republik in ein Reich. Zum Zeitpunkt seiner Entdeckung bestand der Schatz aus rund 70 wertvollen Silberobjekten. Sie sind Teil eines Tafelservices, das aus Gefäßen besteht, die sowohl zum Essen als auch zum Aufbewahren, Verkosten und Ausgießen von Flüssigkeiten dienen sollten.

Die Gefäße sind aufwendig verziert, oft mit Motiven aus der Natur und üppigem Pflanzenschmuck, was typisch für die augusteische Zeit ist. Dionysische Themen wie Masken und Tierhäute stehen im Vordergrund. Die auffälligsten Ausstellungsobjekte enthalten drei Pokale, deren zentrale Embleme die Köpfe der kindlichen, Herkules erwürgenden Schlangen, der Göttin Cybele und ihres Geliebten Attis zeigen. Eines der schönsten Objekte ist die Minerva-Schale mit dem Bild der Göttin auf dem Thron, die in der linken Hand ein Schild und in der rechten Hand einen Stock hält und in deren Nähe sich eine Eule, ihr Symbol, befindet. Die Motive, die die Gefäße schmücken, hatten einst Anhaltspunkte für lebhafte Debatten unter den Gästen bei Banketten geliefert, was auch durch schriftliche Quellen bestätigt wird.

Die Umstände, die dazu führten, dass diese wertvollen Gegenstände in der Erde vergraben wurden, sind unklar, ebenso wie ihre Herkunft: Wurde diese Beute bei den Kriegszügen in Germanien im ersten Jahrhundert n. Chr. erbeutet? Könnte sie mit der Niederlage des römischen Feldherrn Varus im Jahr 9 n. Chr. zusammenhängen? Der Schatz könnte einem germanischen Häuptling gehört haben, der ihn geschenkt bekommen hatte, oder, weniger wahrscheinlich, einem römischen Händler, der diese wertvollen Gegenstände an die Stämme an der Nordostgrenze des Reiches verkaufen wollte.