Dom

Hildesheimer Dom

Der romanische Dom von Hildesheim wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört, aber in den 1950er Jahren und in den letzten Jahren schnell wieder restauriert.

Das Denkmal wurde 2014 wiedereröffnet und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes genauso wie die Michaelskirche. Das Original Bauwerk wurde Anfang des 11. Jahrhunderts fertiggestellt und hat wie die Michaelskirche einen symmetrischen Grundriss mit zwei Apsiden. Am Westportal befinden sich die berühmten Bernwardstüren, ein Paar ottonischer oder romanischer Bronzetüren aus dem frühen 11. Jahrhundert, mit Reliefs, die an Szenen aus der Bibel erinnern, die im Wachsausschmelzverfahren hergestellt wurden.

Die Krypta hat den Krieg überlebt und verfügt über einen Schrein des Ortsheiligen Godehard aus dem 12. Jahrhundert, während man die exquisite ottonische Bernwardsäule aus den frühen 1000er Jahren und das bronzene Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert sehen muss, das mit Bildern wie der Taufe Jesu und der Israeliten, die das Rote Meer überqueren, gegossen wurde.

Hildesheimer Dom

Der Dom St. Mariä Himmelfahrt in Hildesheim stammt aus dem 9. Jahrhundert. Als eine der ältesten Bischofskirchen Deutschlands ist das sorgfältig restaurierte kulturelle Erbe für Gläubige und Besucher aus aller Welt von herausragender Bedeutung. Als der Hildesheimer Dom mit seiner Schatzkammer und der nur wenige Gehminuten entfernten von der evangelischen Kirche St. Michaelis 1985 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde, prägten bereits Architekturelemente aus verschiedenen Epochen und ein kompletter Nachkriegsumbau das Raumgefüge dieser romanischen Basilika.

Seit mehr als tausend Jahren verbindet dieser Ort die Menschen auf besondere Weise mit Gott. Die christliche Kirche hat sich bei der Bewahrung ihrer historisch bedeutsamen Bauten stets als kulturelle Institution verstanden, ein Engagement, das von Menschen, die nicht religiös gebunden sind, gleichermaßen wahrgenommen wird. Mit der Restaurierung des Doms im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts hat das Bistum Hildesheim eine umfassende Aufgabe und große Verantwortung für das ihm anvertraute Welterbe übernommen.

Nach umfangreichen Überlegungen erfolgten der Wiederaufbauten und die Sanierung des Doms sowie der Neubau des Dommuseums nach einem von Schilling Architekten aus Köln gewonnenen Wettbewerb. Das Projekt umfasste die Grundkonzeption und die damit verbundene Schaffung von räumlichen und liturgischen Bezügen im Dom, die Neugestaltung des Domhofs, die Integration des Dommuseums in die ehemalige Antonius-Kirche sowie einen neuen konkreten Museumsanbau, der einen bemerkenswerten städtebaulichen Akzent setzt. Nur 50 Jahre nach dem Wiederaufbau bedurfte der Hildesheimer Dom einer umfassenden Sanierung, die eine weitere Revision des Gebäudes hinsichtlich seiner ursprünglichen Raumwirkung, die Revision früherer baulicher Entscheidungen und die Wiedereinführung der Bischofssarkophage in die Krypta nach sich zog.

Nach dem Prinzip „viel erreichen, ohne viel zu verändern“ gelang es den Architekten, den Sakralraum neu zu definieren, massive Einbauten aus der Umbauphase zu entfernen und damit auch das Verhältnis von Krypta, Hauptgebäude und Vierung im ursprünglichen Zustand neu zu bestimmen. Sie entfernten die breite Treppe und öffneten den Eingang zur Krypta wieder. Außerdem richteten die Architekten den Raum nach der katholischen Liturgie ein. Sie verlegten die Bernwardstür weiter nach innen und gewannen so die ursprüngliche Vorhalle, das so genannte westliche Paradies, zurück.

Das Bronzeportal der Berwardstür bildet nun den Beginn der Mittelachse des Hauptgebäudes von West nach Ost, und der Altarbereich wurde näher an die Gemeinschaft herangeführt. Durch die Demontage des Fußbodens, der in den 1950er Jahren mehr als einen halben Meter höher lag, konnten die nach dem Krieg angefertigten Betonsäulen durch den Wiederaufbau des Betonsockels besser proportioniert werden. Gestalterisch wollten die Architekten die baulichen Elemente so sichtbar machen, wie sie sind, und das Neue vom Bestehenden klar trennen. Im westlichen Paradies zeigen die Innenwände und Decken im Gegensatz zum weiß verputzten Kirchenraum rohes Mauerwerk und sichtbaren Beton. Die Eröffnung der neuen Bischofskrypta – ein Glücksfall für die Archäologen – stellte eine zusätzliche konstruktive und technische Herausforderung dar.

Der Hildesheimer Dom

Der Legende nach veranlasste bereits 815 ein Reliquienwunder an einem Rosenbusch Kaiser Ludwig der Fromme, an dieser Stelle eine Marienkapelle zu errichten. Wenig später gründete Bischof Altfrid an der Stelle des heutigen Domhofes den ersten Dombau, der unter Bischof Bernward 1015 reich mit Kunstwerken ausgestattet wurde. Die Bronzegüsse aus dieser Zeit sind weltberühmt, wie das Bernwardstor, die Christus-Säule oder zwei prachtvoll gestaltete Leuchter.

Viele der Kunstschätze, wie das Bernwardkreuz und liturgische Objekte, haben im neuen Dommuseum einen angemessenen Platz gefunden. Im Laufe der Jahrhunderte haben Abriss, Neubau, Modernisierung oder Anpassung an den Zeitgeist die Kirche verändert, die stets den liturgischen und kirchenpolitischen Erfordernissen angepasst wurde. Vorkriegsbilder zeigen die stuckverzierte und barocke Gestaltung der Kathedrale, die aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt.

Kurz vor Kriegsende im März 1945 wurde das Gebäude weitgehend zerstört. Nur der Westbau, die südlichen Arkaden und Teile der Außenmauern blieben erhalten. Auch der „tausendjährige“ Rosenstock, der den Dom jahrhundertelang umschlungen hatte, fiel den Flammen zum Opfer. Der Wiederaufbau erfolgte unter schwierigen materiellen und finanziellen Bedingungen und wurde erst 1960 mit der Umwidmung der Kathedrale vorläufig abgeschlossen. Dass die Wildrose unter den Trümmern gleich nach Kriegsende aus ihren Wurzeln gesprossen ist und sich am Dom wieder erhebt, wird nicht nur von den Hildesheimern als das zweite Rosenwunder angesehen.

Innenausstattung, Kunst und Schätze

Heziloleuchter
Taufbecken: Detail Taufe Christi im Jordan
St. Antonius mit Azelinleuchter und Lettner

Weltberühmt sind die Bronzegüsse aus der Zeit Bischof Bernwards (993–1022):
* die Bernwardstür aus dem Jahre 1015 (mit Darstellungen aus der Heilsgeschichte)
* die Christussäule aus dem Jahre 1020 (mit Darstellungen der Taten Christi)